Erweiterung der Kläranlage Bozen eingeweiht
Heute Vormittag hat der Präsident der eco center Paolo Berlanda zusammen mit dem Umweltlandesrat Peter Brunner die Erweiterung der Klärschlammbehandlungslinie der Kläranlage Bozen offiziell eingeweiht. Die Gesamtinvestition für diese Arbeit beträgt ca. 5,7 Mio. €, 90% davon wurden von der Autonomen Provinz Bozen finanziert.
"Die Kläranlage Bozen ist eine der 22 Kläranlagen die von eco center für die Gemeinden und die Bezirksgemeinschaften des Optimalen Einzugsgebietes 2 (insgesamt 58 Gemeinden Südtirols) geführt wird“, erklärte der Präsident des eco center Verwaltungsrates Paolo Berlanda.
"eco center arbeitet für die Gewährleistung der hohen Umweltstandards und mit einer dauernden Aufmerksamkeit für die Nachhaltigkeit. Es wurden verschiedene Anpassungen in den mehreren geführten Anlagen vorangebracht“, sagte Berlanda.
Der Umweltlandesrat Peter Brunner beglückwünschte eco center für die hervorragende Arbeit, die eine hohe Qualität der Dienstleistungen garantiert. Er betonte das starke Engagement der Provinz Bozen für die kontinuierliche Verbesserung der Umwelteinrichtungen in unserem Gebiet und für den Schutz der Bürger.
Die Kläranlage Bozen ist die größte Abwasseraufbereitungsanlage der Provinz Bozen: sie reinigt alljährlich mehr als 14 Millionen Kubikmeter Kommunalabwässer der Gemeinde Bozen und weiterer 12 Gemeinden. Sie ging 1987 mit einer Reinigungskapazität von 120.000 Einwohnergleichwerten in Betrieb und wurde im Laufe der Jahre erheblich verbessert, nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch hinsichtlich der Betriebsführung und des Umweltschutzes. Derzeit hat sie eine Reinigungskapazität von 450.000 Einwohnergleichwerten.
Die Klärschlammbehandlungslinie der Anlage war aufgrund des Anstiegs der versorgten Einwohnergleichwerte unterdimensioniert, daher startete im Herbst 2022 das Projekt zur Erweiterung dieses Anlagenteils. Die Arbeiten wurden im August dieses Jahres abgeschlossen und wurden von eco center ausgeführt, der zur Gänze öffentliche In-House-Gesellschaft, die seit 2006 die Kläranlage Bozen betreibt.
Das Erweiterungsprojekt wurde im Detail erläutert. Es wurden im Wesentlichen drei Eingriffe durchgeführt: der Bau eines dritten Faulturms für die Klärschlämme, die Umsetzung der Pasteurisierung der Klärschlämme und die Verstärkung der Kompressoren für die Biogasrezirkulation.
Die Kläranlage Bozen verfügte über zwei parallel betriebene Anaerob-Faultürme von 12.000 Kubikmetern Gesamtvolumen. Es wurde ein dritter Faulturm von 6.200 Kubikmetern Volumen aus Stahlbeton mit einem Durchmesser von 22 Metern und einer Höhe von über 19 Metern errichtet. Dieser Faulturm ermöglicht es, die beiden bestehenden Faultürme während der außerordentlichen Wartungsarbeiten abwechselnd außer Betrieb zu setzen, ohne eine der beiden Klärschlammbehandlungslinien übermäßig zu belasten und ohne die Biogaserzeugung zu unterbrechen. Außerdem gestattet er gegebenenfalls die Ablieferung von Klärschlämmen seitens externer Anlieferer.
Parallel dazu wurde die Vorbehandlung der Klärschlämme, die der anaeroben Vergärung zu unterziehen sind, verbessert; insbesondere wurde die Pasteurisierungsphase eingefügt, um die krankheitserregenden Mikroorganismen und jene, die den biologischen Prozess der anaeroben Vergärung behindern, zu beseitigen. Die Schlammeindicker, in denen die Pasteurisierung erfolgt, wurden wärmegedämmt und verkleidet. Diese Maßnahmen werden die Leistungsfähigkeit der Vergärung der Klärschlämme erhöhen: denn insgesamt erzielt man einen besser entwässerten Klärschlamm unter geringerer Verwendung von Chemikalien und eine höhere Biogaserzeugung.
Der Raum, in dem die Kompressoren für die Rezirkulation des Biogases in die Faultürme installiert sind, wurde erweitert: es wurden zwei weitere Kompressoren installiert, einer für den neuen Faulturm und der andere im Dienst aller Faultürme für den Notfall. Das Gebäude ist durch ein Gründach bedeckt.
In den nächsten zwei Jahren werden die Arbeiten zur Verbesserung der Kläranlage fortgesetzt. Die zwei alten Faultürme sollen nämlich saniert werden und die Blockheizkraftwerksanlage soll verstärkt werden, um die höhere Biogaserzeugung bestmöglich auszunutzen.